Da ist was im Busch: Komm‘ zur Straßenversammlung!

Ich muss zugeben: Als der Vorschlag für eine Straßenversammlung kam war ich wenig überzeugt, ob diese die mannigfaltigen kleinen und großen Probleme im Viertel anpacken oder gar lösen kann. Nun zwei Versammlungen später muss ich sagen, dass ich positiv überrascht bin ob der Beteiligung, der Stimmung, der Arbeitsweise und der Vorschläge. Zwar gibt es den Koordinierungskreis Jungbusch, doch die Straßenversammlung schafft es neben den im Viertel „üblichen Verdächtigen“ auch Personen anzusprechen, die sonst nicht auf eine Sitzung oder einen Rundgang gehen. Dadurch, dass man sich mitten im Geschehen trifft kommen im Laufe der Versammlung immer mehr Leute dazu, denn schließlich geht es darum, was in der direkten Nachbarschaft und im Zusammenleben verändert werden kann. Die Barriere wird abermals gesenkt, dadurch dass alles Gesprochene und Diskutierte ins Türkische übersetzt wird und auch Personen, die des Deutschen nicht mächtig sind mit ihren Vorschlägen und Ideen teilnehmen können.

Die Idee für die Straßenversammlungen entstand beim Rundgang des Koordinierungskreises Jungbusch Anfang Juli. Dort entwickelte sich an genau jener Stelle, an der wir uns nun jeden Dienstag treffen eine heiße Diskussion um die momentanen Probleme im Viertel, was Zusammenleben, Wohnbedingungen und Sauberkeit anbelangt. Die verstärkte Zuwanderung von Bulgaren, die im Jungbusch ankommen und teils in prekären Wohnverhältnissen leben (Mietwucher etc.), zeigte Risse im respektvollen Umgang miteinander. Es lag und liegt Spannung in der Luft, wenn man durch die Straßen des Buschs geht, die sich teils auch in gewaltsamen Auseinandersetzungen oder auch verbalen Beschimpfungen zwischen Menschen mit verschiedenen Hintergründen niederschlugen.

Während bei der ersten Versammlung die Probleme gesammelt wurden, befasste sich die zweite Versammlung in drei Arbeitsgruppen zu den Themen Müll, Spielplatz und Umfeld, sowie Zusammenleben bereits mit konkreten Lösungsvorschlägen. Die Verwaltung war mit Vertretern des Bürgerdienstes in K7, des FB Sicherheit und Ordnung und des FB Grünflächen (die alles, dies muss einmal gesagt werden, dankenswerterweise einen Teil ihrer Freizeit entbehren), ebenso vertreten, wie der Gemeinderat mit einigen Mitglieder. Ich selbst war in der Gruppe zum Thema Müll, die sich v.a. mit der generellen Verschmutzung des öffentlichen Raums, mit den wilden Deponien in manchen Hinterhöfen und übervollen Müllcontainern bzw. wilden Lagerungen von Gelben Säcken widmete. Es wurde aus unserer Gruppe angeregt eine Reinigungsaktion nach dem Vorbild der stadtweiten „Putz deine Stadt heraus“-Aktion nur im Jungbusch durchzuführen und mit einer Kampagne (bspw. mit Plakaten in den Lokalitäten, Aufklebern an den Mülleimern) zu unterstützen, um auch das Bewusstsein für Sauberkeit bei den Bewohnerinnen und Bewohnern zu erhören. Außerdem sollen die städtischen Satzungen nochmals zur Kenntnis an die Hausbewohner und -besitzer gesendet werden, damit diese über ihre Pflichten (u.a. Bereitstellen eines genügend großen Abfallcontainers am Haus, Kehrverpflichtung vor dem Haus etc.) aufgeklärt werden. Problem hierbei ist jedoch, dass die Vermieter meist nicht vor Ort wohnen und an diesen Kosten mangels Kontrolle der Stadt sparen. Begrüßt wurde auch der Vorschlag bereits bei der Anmeldung von Neubürgerinnen und Neubürgern im Bürgeramt in K7 eine Informationsbroschüre mit den Grundregeln des Zusammenlebens im Viertel in der jeweiligen Sprache zu überreichen, die bspw. auch über den Umgang mit Müll einige Sätze verliert. Auch in den anderen Gruppen bildeten sich Initiativen heraus, die bereits kurzfristig Aktionen planen: So soll die Wand am Spielplatz bemalt werden, eine Hausversammlung für ein Problemhaus in der Böckstraße wurde einberufen, es wird Aufsichten am Spielplatz geben, eine Verlegung der Sitzgruppe am Rande des Spielplatzes wird angedacht, das abgerissene Schild der Fußgängerzone wird alsbald wieder aufgestellt und die Sprechstunde der Kontaktstelle für Menschen aus Südosteuropa wurde in die Beilstraße verlegt. Darüber hinaus haben wir Grüne im Gemeinderat Anträge eingebracht, die insbesondere eine Verstärkung des Integrationsarbeit  und eine Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation zum Ziel haben. Auch andere Parteien planen Rundgänge und Veranstaltungen.

Die Straßenversammlungen finden nun vorerst jeden Dienstag von 18.00 Uhr bis ca. 20.00 Uhr am Spielplatz in der Beilstraße statt. Jeder ist herzlich eingeladen zu kommen und seinen Beitrag zu einem besseren Miteinander und einem lebenswerteren Jungbusch zu leisten.

Ein Kommentar

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