Ein Gartenexperiment vor der Haustür

Wir mussten uns auch ausgerechnet den Punkt aussuchen, an dem die Gefahr des Scheiterns am größten ist. Jungbuschstraße, Ecke Beilstraße. Dort um den Baum, auf einer tristen Betonverkleidung sitzen morgens, mittags, abends Frauen und Männer, meist trinkend, schmeißen nicht selten ihre Flaschen und ihren Müll auf den tristen, harten Baumkranz, der schon seit Jahren keine neue Erde und kein Grün gesehen hat. Scherben finden sich darin; nicht auszumalen, wenn mal eines der spielenden Kinder – die Fußgängerzone schließt sich direkt an – einmal im Übereifer über die Brüstung hineinfällt. Ab und an sammeln sich auch die Zeitungen darin, die der Wind im Jungbusch nur allzu gern verteilt. Auch als Hundeklo ist dieser Ort für viele nicht zu schade, mitten bei uns im Jungbusch.

Zu Schade auch, dass dies so weiter geht und sich jeden Tag mehr Müll darin sammelt, der dann wieder eingesammelt wird um Platz für Neuen zu machen. Deshalb: Spaten, Hacke und Schaufel geschnappt. Wir haben einmal ordentlich den Boden gelockert, beste (Torf-freie!) Erde aufgetragen und Lavendel, Buchs, Rosen und anderes robustes Grün gepflanzt. In der Hoffnung, dass es nicht nur besser aussieht, sondern auch den Personen, die sich tagein tagaus um dieses Beet aufhalten ein wenig mehr Überwindung abverlangt, bevor sie unbedacht die Flaschen fallen lassen. Vielleicht auch soviel, dass sie dies nicht mehr machen und stattdessen die Mülleimer nutzen, die nur fünf Schritte entfernt stehen. Die ersten Tage stimmen optimistisch, oft liegt mehr Müll nun außerhalb der Brüstung als innen. Aber nicht mal zehn Minuten, nachdem wir unser Abendwerk vollendeten fiel bereits die erste Person in das Beet, volltrunken und  hoffentlich wenigstens glücklich diesmal weich auf gelockerten Boden gefallen zu sein.

Nun aber erst einmal abwarten, ab und an sich das Beet anschauen, Müll beseitigen, natürlich gießen und hoffen. Auf dass der Jungbusch nicht nur grüner, bunter, sondern auch sauberer wird. Wer bei einer der nächsten Aktionen gerne mitmachen möchte (wir sind nämlich noch lange nicht durch!) kann sich gerne weiterhin bei mir per Mail melden!

 

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