Irgendwie ans Meer

[slideshow]Ein kleiner Nachtrag zum letzten Eintrag: Am Abend bin ich doch nicht mehr weiter von Thanjavur nach Nagarpattinam. Hier wird es immer so wahnsinnig schnell dunkel und ich wollte nicht erst um 23 Uhr dort ankommen, in einer Stadt, die ich nicht einzuschaetzen vermag und von der ich auch keine Karte habe. Also eine Nacht laenger, wobei ich mein Zimmer wechselte. In der ersten Nacht hatten sie mir verschwiegen, dass sie Einzelzimmer haben die rund 100 Rs billiger sind. Fuer das Einzelzimmer, welches viel mehr Platz bot, zahlte ich dann in der zweiten Nacht 357 Rs, ca. 6 Euro. Es erscheint fuer uns wenig, aber ich habe das Gefuehl, dass die Zimmerpreise angestiegen sind gegenueber vor zwei Jahren (wobei ich mich damals nicht selber um die Zimmer kuemmern musste) oder es liegt daran, dass Hochsaison ist. Es koennte natuerlich auch sein, dass ich nicht verhandeln kann, aber die lassen auch wenig mit sich reden. Wenigstens konnte ich zweimal verhindern, dass sie mir am Ende noch mehr aufgedrueckt haben.

Also Nagapattinam. Eigentlich keine Reise wert, aber ganz in der Naehe sind Virankalli und Negore, christliche bzw. islamische Wallfahrtsorte. Mit dem Bus fuhr ich die 15 km bis nach Virankalli um dort die vier Kirchen und den Schrein zu sehen (eine neue Kirche ist gerade in Planung). Die indische Kirche ist anders als die afrikanische europaeisch gepreagt. Das zeigte sich auch wieder hier. Die Kirche haette auch in Europa stehen koennen, dort evtl. noch besser, weil Gotik eindeutig nicht sehr indisch wirkt. Alle Statuen haben weisse Haut und auch die Riten (das weiss ich aus meiner Neujahrsmesse) sind nahezu wie bei uns. Die ganzen weissen Kirchen waren angeordnet wie an den Enden eines Kreuzes, wobei ein Weg aus einem ca. 500 m langen Sandstreifen bestand: Die Leute knieten sich dort am Anfang nieder und krochen, den Rosenkranz betend in bruetender Hitze zur naechsten Kirche, immer mal wieder versperrten ihnen Hunde, die auf dem Sand schliefen den Weg. Wasserverkaeufer am Wegesende muesste man sein…

Zurueck in Nagarpattinam wollte ich eigentlich weiter nach Nagore, wo eine grosse Mosche ist. Aber es war bereits 17 Uhr und es fing an zu regnen, deshalb machte ich mich lieber auf ins Hotel, wo ich den Abend ueber blieb. Am Morgen machte ich mich noch auf die Suche nach einen Strand, fand aber nichts als einen Fischermarkt mit dazugehoerigem, durch den Regen aufgeweichten Hafen. Hunderte indische Fahnen der Boote flatterten im Wind, waehrend Maenner und Frauen Fische aller moeglichen Sorten und Farben von ihnen runtertrugen, ausnahmen und direkt verkauften. Ich machte mich schnell davon, nicht nur wegen des Geruchs, sondern auch um meinen Bus nach Pondicherry nicht zu verpassen.

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